Gleisanlage

Eine Besonderheit der Gleisanlagen war die niveaugleiche Kreuzung der Kleinbahn mit der Preußischen Staatsbahn am Bahnhof Mansfeld, heute Klostermansfeld. Dem damaligen Stand der Technik und Wirtschaftlichkeit entsprechend baute man keine Über- bzw. Unterführung für die Kleinbahn. Die Lösung war eine Kreuzung auf fast gleicher Höhe. A. Liebmann schreibt auf Seite 33: "Bei der Kreuzung von Kleinbahnen mit Vollbahnen in Schienenhöhe gebührt naturgemäß diesen der Vorrang; es dürfen in der Regel die Schienenstränge der Vollbahn nicht unterbrochen werden. Derartige Kreuzungen bilden immer Stellen, die stärkeren Abnutzungen unterworfen sind. Um dies nach Möglichkeit hinten anzustellen, werden die Schienen der Kleinbahn an der Kreuzungsstelle um so viel höher gelegt, dass die Spurkränze der Kleinbahnfahrzeuge leicht über die Schienenköpfe des nicht unterbrochenen Vollbahngleises hinüberkommen." [F02]

Unter Vollbahn versteht der Autor eine Bahn mit Normalspur, also 1435 mm, während die Kleinbahn auf der Meterspur unterwegs war. Um sich diese Art der Kreuzung zu veranschaulichen, mussten in jede Schiene der Kleinbahn zwei ca. 10 cm breite Lücken geschnitten werden (Radbreite der Hauptbahn und ein zusätzliches Sicherheitsmaß). Beim Überfahren dieser Gleislücken gab es in den Fahrzeugen der Kleinbahn doch merkbare Stöße. Für das Fahrpersonal der Kleinbahn gab es die Anweisung, dass der Schaffner vor dem Passieren dieser Stelle auszusteigen und sich von der gefahrlosen Überfahrt zu überzeugen hatte. Danach musste er das dem Wagenführer anzeigen. Heute ist eine solche Art der Kreuzung aus Sicherheitsgründen undenkbar. Die Mansfelder selbst hatten für diese Kreuzung ein eigenes Wort erfunden: die "Hubbelkreuzung". Also die Bahn über ein Hindernis, hier die Gleise der Staatsbahn, "hinüber zu hubbeln".

Im Verlauf ihrer Betriebszeit von 22 Jahren gab es diverse Vorstellungen und Wünsche zu Veränderungen und Erweiterungen der Gleisanlage. Einige davon wurden realisiert, andere blieben für immer Wunschträume. So gab es Vorstellungen die Gleisanlagen in Hettstedt bis zur Saigerhütte und in Eisleben bis nach Volkstedt zu verlängern. Im Kalenderblatt der MZ vom 22.05.2013 ist zu lesen: "22. Mai 1913: In Eisleben wird bekannt, dass die Elektrische Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier ihr vom Plan/Lindenstraße nach dem Friedhof führendes Straßenbahngleis verlegen möchte, es soll künftig am Kögelschen Haus (Anmerkung des Verfassers: Heute Wohnhaus mit "Cafe Plan B") in die Freistraße abzweigen. Das zum Bahnhof führende Gleis soll in die demnächst auszubauende Kleine Bahnhofstraße (Anmerkung des Verfassers: Heutiger Name ist Bahnhofsring) verlegt werden, weil der bislang genutzte obere Verbindungsweg von der Bahnhofstraße zum Bahnhof Eigentum des Bahnfiskus ist und von diesem zur Erweiterung des Bahnhofs benötigt wird. Auch der Ausbau der Strecke bis zur Oberhütte sei Gegenstand der Erwägung. Aber letztlich bleibt alles beim Alten." [K18]

Realisiert wurden folgende Veränderungen:

• Verlegung der Trasse und der Straße im Bereich der Millionenbrücke vom nördlichen Bogen 2 in den Mittelbogen wegen Platzbedarf der Krughütte.
• Veränderung der Ausfahrt vom Plan in Eisleben Richtung Markt durch den Abbruch des Gasthofes "Goldener Ring". Belege hierzu finden sich in den historischen Bildern von Eisleben.

Quellen: